ARA fordert österreichische Kunststoff-Roadmap 2030

Beim heutigen Runden Tisch „Kunststoffverpackungen“ im Bundeskanzleramt fordert die Altstoff Recycling Austria AG einen raschen Handlungsplan von Politik und Wirtschaft für den Umgang mit Kunststoff und Kunststoffverpackungen.

 „Wir freuen uns über den offenen und sachlichen Dialog der Bundesregierung mit den Stakeholdern zu diesem wichtigen Thema. Die geplanten Vorhaben wie das Plastiksackerlverbot betreffen allerdings weniger als 2 % aller Kunststoffverpackungen. Damit allein werden wir die hohen EU-Recyclingziele 2025 nicht erreichen, für die wir das Recycling von heute 100.000 t pro Jahr auf 150.000 t pro Jahr steigern müssen“, so ARA Vorstand Christoph Scharff.

Als Marktführer in der Sammlung und Verwertung von Kunststoffverpackungen ermutigte Christoph Scharff namens der ARA den anwesenden Bundeskanzler Sebastian Kurz und die Bundesminister Elisabeth Köstinger und Norbert Hofer zu einem strategischen Schritt und einer Kunststoff Roadmap 2030 für Österreich.

„Für die EU-Recyclingziele 2025 brauchen wir in den nächsten Jahren massive Innovation und Investition. Wir wollen Primärrohstoffe schonen und den Einsatz von Recyclingmaterial massiv steigern. Dafür benötigen die Unternehmen Planbarkeit, Klarheit über die Ziele und Vertrauen in die Umweltpolitik. Dies soll eine Kunststoff Roadmap 2030 evidenzbasiert liefern“, so Scharff.

Kunststoffwirtschaft ist eine Querschnittsmaterie von Energiepolitik, Industrie- und Rohstoffpolitik, Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft: Alle diese Bereiche beschäftigen sich mit dem Management von Kohlenstoff. Als Baustein in einer sektorübergreifende Carbon Strategy soll die Kunststoff Roadmap 2030 auf wissenschaftlicher Basis drei Fragen beantworten:

1. Woraus wird Kunststoff zukünftig hergestellt?
2. Wo wird Kunststoff in Zukunft sinnvoll in kurz- und langlebigen Anwendungen ressourcenschonend zum Einsatz kommen?
3. Wie wird Kunststoff möglichst lange und sinnvoll im Ressourcenkreislauf gehalten, hochwertiges Recycling erreicht und Verluste in die Umwelt minimiert? 

„Damit schaffen wir einen Innovationsschub in der Kreislaufwirtschaft, wir schaffen Wettbewerbsvorteile für österreichische Unternehmen im internationalen Wettbewerb und erreichen jene volkswirtschaftliche Dimension, die wir für den heimischen Wirtschaftsstandort brauchen“, unterstreicht Scharff die Notwendigkeit der Initiative.