EFFIZIENTE PRODUZENTENVERANTWORTUNG: WIE FINANZIERT SICH DAS ARA SYSTEM?

Sie fragen sich, wie die Tarife kalkuliert werden, wofür Ihre Lizenzzahlungen eingesetzt werden und welche Einnahmen es bei der ARA außer den Lizenzentgelten gibt? Hier geben wir Ihnen die Antworten.

Für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungen hat die ARA ein effizientes System geschaffen, das mit 1,7 Millionen Sammelbehältern von 93 % der KonsumentInnen als positiv beurteilt wird und heute zu den erfolgreichsten in Europa zählt.

15.000 Lizenzpartner beauftragen uns mit der ordnungsgemäßen Sammlung und Verwertung von gebrauchten Verpackungen.  Und unsere Spezialisten arbeiten laufend daran, Logistik und Aufbereitung noch effizienter zu gestalten. Der Erfolg: 56 % Stückkostensenkung bei über 30 % Leistungssteigerung seit Beginn des Projekts 1993.

Finanziert wird unser System aus zwei Säulen: Den Lizenzeinnahmen für die Entpflichtung der Verpackungen und den Erlösen aus der Verwertung der gesammelten Altstoffe. Konjunktur und internationale Marktentwicklungen spielen dabei eine maßgebliche Rolle. In 25 Jahren sind wir zum Experten für die Vermarktung von Verpackungsabfällen geworden und das spart unseren Kunden richtig Geld. Kein anderes System vermarktet die gesammelten Verpackungen erfolgreicher – zum Nutzen der Kunden und im Sinne einer zukunftsorientierten Kreislaufwirtschaft.

Entlastung der Kunden durch Verwertungserlöse und Non Profit-Prinzip
Zu jedem Euro, den ein Kunde für die Entpflichtung seiner Verpackungen an uns zahlt, erwirtschaften wir durch aktives Ressourcenmanagement zusätzliche Einnahmen in Höhe von 23 Cent.

Damit werden die Infrastrukturleistungen der Gemeinden und Gemeindeverbände, die Sammel-, Transport- und Sortierleistungen der privaten und öffentlichen Entsorgungsunternehmen und die Kosten für die thermische Verwertung ebenso finanziert wie Abfallberatung, die Verpackungskoordinierungsstelle des Bundes sowie der Vertriebsoverhead, Forschung und Entwicklung von ARA und Austria Glas Recycling.

Gewinne oder Dividenden belastet die Kalkulation nicht: Die ARA arbeitet seit Beginn als Unternehmen im Eigentum der österreichischen Wirtschaft strikt nach dem Non-Profit-Prinzip. Unsere Lizenzpartner können darauf zählen, dass wir die gesetzlichen Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung zu den geringstmöglichen Kosten umsetzen: Die Kosteneinsparungen der ARA Kunden sind unser Erfolg.

Marktfähige Entgelte durch beste Vertragsverhandlungen
Sammlung und Sortierung werden in regelmäßigen Ausschreibungen vergeben. So nutzen wir seit 2001 die positiven Effekte des Wettbewerbs. Im Juni 2017 wurde die aktuelle Ausschreibung der haushaltsnahen Sammlung von Leicht- und Metallverpackungen für die kommenden fünf Jahre abgeschlossen. Die Ausschreibung nach Bestbieterprinzip umfasste 85 % der Bevölkerung in 105 Losen und wurde nach den Grundsätzen des Bundesvergabegesetzes durchgeführt.

Die Ergebnisse stellen nicht nur marktkonforme Preise für unsere Kunden sicher, sondern bringen auch aus ökologischer Sicht einen gewaltigen Sprung nach vorne: Ab kommendem Jahr erfolgt die haushaltsnahe Sammlung von Leichtverpackungen zu 70 % mit Sammelfahrzeugen der modernsten Emissionsklassen EEV und EURO VI. In der Metallsammlung liegt der Anteil sogar bei 81 %.

Trotz dieser Innovationen im Fuhrpark und der für 2018 erforderlichen Ausbauten des Sammelsystems liegen die Preisveränderungen auf dem Niveau der Inflationsprognosen. Überproportionale Kostensteigerungen für 2018 ergeben sich leider in Bereichen, die von uns nicht beeinflusst werden konnten: Das Abfallwirtschaftsgesetz schafft durch kommunale Opting-in-Möglichkeiten Leistungsbereiche, die nicht ausgeschrieben werden dürfen und damit dem Wettbewerb entzogen sind. Darüber hinaus führt die fragmentierte Zuständigkeit der mittlerweile sechs Sammel- und Verwertungssysteme für unterschiedliche Sammelregionen Österreichs zu Effizienzverlusten und höherem Logistikaufwand für Umschlag und Transport.

Turbulenzen auf den Rohstoffmärkten
Die Volatilität der internationalen Rohstoffmärkte durch konjunkturelle Schwankungen, Veränderungen der Energie- und Primärrohstoffpreise, Protektionismus, Importbeschränkungen und zahlreiche anderen Faktoren erschweren Einschätzungen und Prognosen erheblich. Dies macht Kalkulationen nicht unbedingt einfacher – weder bei unseren Kunden, noch bei uns selbst. Dennoch nehmen wir auf der Grundlage jahrelanger Expertise eine seriöse und wirtschaftlich profunde Preis- und Tarifgestaltung vor und lehnen im Interesse unserer Kunden Spekulation ab.

Mehr zu den aktuellen Entwicklungen auf den Rohstoffmärkten lesen Sie in der kommenden Oktober-Ausgabe des „trennt“, der Fachzeitung der ARA Servicegruppe.